Im Rahmen ihrer Ausstellung „Isomere“ präsentiert Jarmuschek+Partner erstmals die 2014-15 entstandenen Zeichnungen der in Berlin lebenden Künstlerin Petra Lottje. Sie ist vor allem bekannt für ihre Videoarbeiten, welche bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden und eine beachtenswerte mediale Resonanz erhielten. Diesen Videoarbeiten fügt sie nun für sich stehende Zeichnungen hinzu.
Beinahe minimalistisch wirken die Umrisse der aus einer zusammenhängenden Linie geformten Menschen. Mit Linien, die nie enden wollen und alles verbinden, sucht sie nach Formen und Grenzen des Greifbaren. Die Platzierung von Gruppen, Paaren oder Einzelpersonen vor leerem Hintergrund verweist zum einen auf die Materialität des Gezeichneten und zum anderen auf die Universalität der dargestellten Situationen, Codes und Konflikte.
Wie eine Chemikerin untersucht Lottje die Bestandteile des Miteinanders, um sie einzeln in ihrem Reaktionsraum zu betrachten. Der programmatische Ausstellungstitel „Isomere“ greift diese wissenschaftlich analytische Herangehensweise auf. Isomere (griech.: gleiche Teile) sind chemische Verbindungen mit gleichen Summenformeln, aber unterschiedlichen Strukturen und Eigenschaften. Zwar haben alle Dinge und Lebewesen unterschiedliche Charakteristika, aber dennoch bestehen sie aus den gleichen Bauteilen wie ihre Umgebung. Diese Metapher betont zum einen die verschwimmenden Grenzen zwischen den Paarungen – beispielsweise Individuen und ihrer Umwelt – in den Zeichnungen Lottjes, zum anderen setzt sie die Austauschbarkeit des Einzelnen in ein Spannungsverhältnis zu seiner Unersetzbarkeit, da die Isomere trotz ihrer Diversität ein undurchdringliches Netz weben.
Der Mensch als soziales Wesen bleibt so stets zentrales Thema der Arbeiten Lottjes. Die neben den Zeichnungen präsentierte Videoarbeit „Jedes Zimmer hinter einer Tür“ bricht die Kongruenz von Identität auf, indem die Künstlerin mit der Methode des Lipsynch die Stimmen von den Sprechern trennt und neue Einheiten konstruiert. In den 22 Sequenzen übernimmt sie den O-Ton aus Spielfilmen und inszeniert selbst die weibliche Hauptfigur im Bild. Die Schauspielerin ist ein Isomer der Rolle und die Künstlerin ist Isomer der schauspielenden Person. In der 2-Kanal-Installation schafft Petra Lottje eine Komposition, mit der sie die potentielle Zeitgleichheit diverser Emotionen von nichtlinear abbildbaren Zuständen einfängt. Wie die Videos durch die Auflösung der Homogenität von Bild und Ton einen subjektiven Erfahrungsraum kreieren, so werfen auch die Zeichnungen die Betrachter durch die Leerstellen auf sich selbst zurück und stoßen eine Reflexion über die Grenzen des eigenen Selbst hinaus an.
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Pressemitteilung Galerie Jarmuschek + Partner: ISOMERE
Im Rahmen ihrer Ausstellung „Isomere“ präsentiert Jarmuschek+Partner erstmals die 2014-15 entstandenen Zeichnungen der in Berlin lebenden Künstlerin Petra Lottje. Sie ist vor allem bekannt für ihre Videoarbeiten, welche bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden und eine beachtenswerte mediale Resonanz erhielten. Diesen Videoarbeiten fügt sie nun für sich stehende Zeichnungen hinzu.
Beinahe minimalistisch wirken die Umrisse der aus einer zusammenhängenden Linie geformten Menschen. Mit Linien, die nie enden wollen und alles verbinden, sucht sie nach Formen und Grenzen des Greifbaren. Die Platzierung von Gruppen, Paaren oder Einzelpersonen vor leerem Hintergrund verweist zum einen auf die Materialität des Gezeichneten und zum anderen auf die Universalität der dargestellten Situationen, Codes und Konflikte.
Wie eine Chemikerin untersucht Lottje die Bestandteile des Miteinanders, um sie einzeln in ihrem Reaktionsraum zu betrachten. Der programmatische Ausstellungstitel „Isomere“ greift diese wissenschaftlich analytische Herangehensweise auf. Isomere (griech.: gleiche Teile) sind chemische Verbindungen mit gleichen Summenformeln, aber unterschiedlichen Strukturen und Eigenschaften. Zwar haben alle Dinge und Lebewesen unterschiedliche Charakteristika, aber dennoch bestehen sie aus den gleichen Bauteilen wie ihre Umgebung. Diese Metapher betont zum einen die verschwimmenden Grenzen zwischen den Paarungen – beispielsweise Individuen und ihrer Umwelt – in den Zeichnungen Lottjes, zum anderen setzt sie die Austauschbarkeit des Einzelnen in ein Spannungsverhältnis zu seiner Unersetzbarkeit, da die Isomere trotz ihrer Diversität ein undurchdringliches Netz weben.
Der Mensch als soziales Wesen bleibt so stets zentrales Thema der Arbeiten Lottjes. Die neben den Zeichnungen präsentierte Videoarbeit „Jedes Zimmer hinter einer Tür“ bricht die Kongruenz von Identität auf, indem die Künstlerin mit der Methode des Lipsynch die Stimmen von den Sprechern trennt und neue Einheiten konstruiert. In den 22 Sequenzen übernimmt sie den O-Ton aus Spielfilmen und inszeniert selbst die weibliche Hauptfigur im Bild. Die Schauspielerin ist ein Isomer der Rolle und die Künstlerin ist Isomer der schauspielenden Person. In der 2-Kanal-Installation schafft Petra Lottje eine Komposition, mit der sie die potentielle Zeitgleichheit diverser Emotionen von nichtlinear abbildbaren Zuständen einfängt. Wie die Videos durch die Auflösung der Homogenität von Bild und Ton einen subjektiven Erfahrungsraum kreieren, so werfen auch die Zeichnungen die Betrachter durch die Leerstellen auf sich selbst zurück und stoßen eine Reflexion über die Grenzen des eigenen Selbst hinaus an.